Eine Basistherapie (DMARD= disease modifying drug – wörtlich: krankheitsveränderndes Medikament) wirkt sozusagen auf einer höheren Stufe als die NSAR entzündungshemmend.
Die Basistherapie wirkt nicht schmerzlindernd – sondern sie stabilisiert das System, sodass allmählich der Entzündungspegel abnimmt, wenn sie dauernd eingenommen /gespritzt wird.
Eine Basistherapie ist angebracht, wenn dauernd Gelenkentzündungen auftreten oder immer wieder eine Iritis vorkommt.
Es kommen vor allem Metothrexat und Sulfasalazin in Frage.
Die Wirkung tritt erst nach Wochen bis Monaten ein: Vorbedingung ist eine regelmäßige Einnahme – diese muss oft über mehrere Jahre weitergeführt werden! Dabei müssen regelmäßig – am Anfang alle ein bis zwei Wochen, später alle vier bis sechs Wochen - das Blut und Urin untersucht werden, da Basistherapeutika natürlich ebenfalls ein Nebenwirkungsrisiko mit sich bringen.
Das Basistherapeuticum Metothrexat braucht nur einmal in der Woche eingenommen oder gespritzt werden.
Es kommt ursprünglich aus der Krebstherapie (wo es aber in erheblich höheren Dosierungen gegeben wird) und wirkt allgemein wachstumshemmend auf Zellen, indem es einfach ein bestimmtes Vitamin (die Folsäure), welches für Zellwachstum unerlässlich ist, „ausbremst“.
Deshalb sind unter Metothrexat Nebenwirkungen auf alle schnell wachsenden Zellsysteme möglich: auf Haut, Schleimhäute, Haare, Blutzellen… Zumindest teilweise hilfreich ist hier (meist am Tag nach der Metothrexateinnahme einmal eingenommen) der Folsäure-Ersatz.
Neben diesen Problemen kann es u.a. auch zu allgemeiner Übelkeit, zu erhöhten Leberwerten und vor allem in den ersten Monaten der Einnahme zu einem (sehr ernst zu nehmenden!) allergischen Husten kommen.
Unter Sulfasalazin sind Metallgeschmack, allgemeine Magendarmbeschwerden, Schleimhautveränderungen, Leberwert- oder Blutbild-Veränderungen bekannt, die Antinuklearen Antikörper können ansteigen. Die Fruchtbarkeit kann (bei Männern) abnehmen.
Generell gilt: Wenn eine Basistherapie angebracht ist, dann sollte das Übel, das bekämpft werden muss, größer sein als das Risiko möglicher Nebenwirkungen – Arzt (Rheumatologe) und Patient treffen hier eine klare gemeinsame Abmachung und beide Seiten sollen sich daran halten:
Der Patient nimmt zuverlässig das Basistherapeuticum ein und berichtet über eventuelle Nebenwirkungen möglichst schnell – und der Arzt macht sorgfältig die notwendigen Kontrolluntersuchungen und hinterfragt
immer wieder, ob das Medikament noch nötig ist.