Bei einer Autoimmunerkrankung bekämpft der Körper bestimmte körpereigene Strukturen – im Irrglauben, diese seien fremd und gefährlich.
Unser Immunsystem mit allen zur Überwachung eingesetzten Zellen muss ja ständig - in jeder Sekunde - den gesamten Körper auf „Freund oder Feind“, auf „noch in Ordnung oder schon entartet“ überprüfen und entsprechend handeln, wenn es „Fremde“ ( Bakterien, Viren, Fremdkörper...) oder „entartete“ Zellen (= Krebszellen) entdeckt hat: Es schickt bestimmte Kampftruppen an den Ort des entdeckten Fehlers und veranstaltet dort eine Entzündung, die dazu führen soll, dass der Feind neutralisiert, verschlungen, verdaut oder eliminiert wird.
Genau das tut er bei einer Autoimmunerkrankung fälschlicherweise mit einer bestimmten Sorte von gesunden körpereigenen Zellen/Strukturen:
Er versucht, sie (mittels Antikörpern, Fresszellen usw.) „unschädlich“ zu machen und zu eliminieren. Es handelt sich also um eine Art Fehlprogrammierung des Immunsystems. Eigentlich ist es ja bei der massiven Aufmerksamkeitsleistung, die unser Immunsystem ständig vollbringen muss, nicht verwunderlich, dass sich ein Fehler einschleichen kann.
Autoimmunerkrankungen gibt es nicht nur im Bereich der rheumatischen Erkrankungen, sondern auch bei den Hauterkrankungen, Nervenerkrankungen, Darmerkrankungen, Gefäßerkrankungen, bei der Schilddrüse usw. Im Falle des Morbus Bechterew und der Spondyloarthritiden scheint die vom Immunsystem als fremd oder falsch angesehene Struktur vor allem der Knochen-Knorpel-Übergang zu sein.
Bestimmte Genmarker im Körper bedingen eine besondere Veranlagung für bestimmte Autoimmunerkrankungen, so z. B. bedingt der Genmarker HLA-B27 ein erhöhtes Risiko für das Entstehen eines Morbus Bechterew.