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Rheumatag 2025 im Tiroler Landhaus

Am 10. Oktober 2025 fand wieder durch die Tiroler Rheumaschule unter der Leitung von Primar Dr. Wolfgang Halder (LKH Hochzirl) und Dr. Christina Duftner (Rheumaambulanz LKH Innsbruck) der Rheumatag 2025 im Tiroler Landhaus statt.

In vier Themenblöcken gab es zu den Themen „Hab` ich Rheuma?“, „Rheuma in den Füßen“, „Allerlei rund um Rheuma“, „Was noch wichtig ist“ Fachvorträge.

20251010 Rheumatag Tirol 2025

Dr.in A. Österbauer (LKH Hochzirl) gab einen Überblick über „rheumatypische Beschwerden“ wie Arthritis, Arthrose, entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen, autoimmune Entzündungen und wodurch einzelne andere Organe mitbetroffen sein können.

Hab` ich Rheuma?

Im ersten Schwerpunktprogramm wurde das Thema „Sehe ich Rheuma im Blut?“ von Dr.in B. Mosheimer-Feistritzer (LKH Hochzirl) behandelt. Dabei ging es vor allem darum, welche Befunde wie das Blutbild und die Antikörperdiagnostik, wo der CCP-Antikörper Nachweis bei Rheumatoider Arthritis hilft, sowie die ANA-Tests bei Autoimmunkrankheiten, zur Diagnosestellung beitragen können.

Über eine weitere Säule, um eine rheumatische Erkrankung festzustellen, berichtete Dr. S. Reider (Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Innsbruck). Die grundlegenden Unterschiede und deren Einsatzbereiche von Röntgenaufnahmen, der Ultraschalluntersuchung oder der Computertomographie (CT) und der Magnetresonaztomografie (MRT) wurden aufgezeigt und welchen Stellenwert diese Untersuchungen bei Rheuma haben.

Rheuma in den Füßen

Im zweiten Themenschwerpunkt wurde das „Entzündliche Rheuma in den Füßen“ wie Achillessehnenentzündung und der Fersensporn behandelt, darüber berichtete anschaulich in Bildern Dr.in C. Zickwolf (Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Innsbruck).

Dr. T. Brandt (Physikalische Medizin, LKH Innsbruck) klärte auf, welche „physikalische Therapien“ für die Füße gut sind. Besonderes Augenmerk legt er auf kleine Bewegungsübungen, die zu keiner Überbeanspruchung der Füße führen, damit sich die Schmerzen nicht verstärken. Deshalb ist es wichtig, durch einen Physiotherapeuten die richtigen Übungen diesbezüglich zu erlernen und die Übungen moderat anzugehen.

Hallux valgus, Plattfuß und Co“ war das Thema von – Ass.-Prof. Dr. A. Bölderl (Orthopädie/Traumatologie, Innsbruck), wo der Orthopäde durch eine Operation eingreifen kann. Welche Techniken es gibt, um solche Fehlstellungen zu korrigieren, wurde mittels anschaulichen Bildmaterials den Interessierten nähergebracht.

Allerlei rund um Rheuma“war der dritte Themenschwerpunkt.

Dr.in R. Mariacher (LKH Hochzirl) stellte „Gut essen trotz Rheuma“ in den Mittelpunkt ihres Vortrages. Abwechslungsreiche Ernährung und der Einsatz von frischem Obst und Gemüse, sowie pflanzliche Öle, Fisch und Gewürze sollten den Ernährungsplan bestimmen. Auch ein Müsli mit Nüssen und Vollkornprodukte beim Frühstück tragen dazu bei. Auf Innereien, rotes Fleisch und fettreiche Kost sollte man bei Rheuma verzichten bzw. stark reduzieren. Kleinere Portionen können dabei helfen. Aber auch der Genuss sollte nicht zu kurz kommen und das mit Liebe genossen, trägt auch zu einem inneren Wohlbefinden bei.

Wie kann ich mir selbst helfen“ – dies stellte die Dipl.-Ergotherapeutin K. Gashi (LKH Hochzirl) in ihrem Erfahrungsbericht mit Patienten vor. Es ging darum, dass auch in schwierigen Lebenssituationen die eigene Einstellung zur Krankheit einen positiven Einfluss auf den Erkrankungsverlauf haben kann, wenn ich bereit bin, selbst etwas für seinen Körper zu tun bzw. in die Hand zu nehmen.

Die Dipl.-GuK, Rheumafachassistentin M. Zangerl (LKH Hochzirl) berichtete über ihre tägliche Arbeit, wo „Einreibungen und Wickel bei Rheuma“ angewandt werden. So gab es praktische Tipps wie und wann man Kalt- oder Warmwickel einsetzt, wie Salben wirken und wo man mit Ölkompressen oder mit Dunstwickeln Linderung bei rheumatischen Erkrankungen schaffen kann.

Was noch wichtig ist

Über den notwendigen Einsatz von „Medikamenten bei Rheuma“ referierte Prim. – Dr. W. Halder (LKH Hochzirl).

Weshalb verschiedene Rheumamedikamente zur Anwendung kommen, hängt sehr vom Krankheitsbild ab. So kann kurzfristig bei schwerwiegenden Schmerzen kortisonhaltige Präparate verschrieben werden. Braucht man ein Basistherapeutikum werden Nicht Steriodale AntiRheumatika (NSAR) oder Biologika eingesetzt. Aber nicht jedes Medikament wirkt bei jedem Patienten gleich oder wird von jedem Patienten gleich gut vertragen. Deshalb sind auch laufende Kontrollen beim Rheumatologen durchzuführen und gelegentlich die Therapie anzupassen.

Viele Interessenten konnten während den Pausen mit den Vortragenden ins Gespräch kommen und bei so manchen persönlichen Gespräch wieder Hoffnung trotz Rheuma schöpfen.

Gegen 17:00 Uhr endete die Vortragsreihe.

Peter Unterlechner
ÖVMB Therapiegruppenleiter