Morbus Bechterew

2700 km nach Tennessee

Die Reise war in 2 Etappen gegliedert:

1. Etappe - Der Flug von Klagenfurt nach Halifax
2. Etappe - 2700 km entlang der Ostküste mit dem eigenen Transporter von Nova Scotia nach Tennessee

Der Flug von Klagenfurt nach Halifax dauerte dann doch länger als 25 Stunden. Ein starkes Unwetter fegte einen Tag zuvor über Nova Scotia. Der Inlandsflug von Toronto nach Halifax verspätete sich und schließlich war ich nach 30 Stunden endlich im Hotel.
Die Kühlung der Medikamente hat tatsächlich die lange Flugreise überstanden. Dank meiner aufwendigen Testungen und zusätzlichen Isolierung konnte ich die Reise weiter führen.
In Kanada und USA gibt es in jeden Hotel Crushed Ice zur freien Verfügung. Ich hatte mir ein paar Plastikbeutel mit Zip für die Kühlung mit Crushed Ice eingepackt. ACHTUNG! Sie sollten in Vorfeld wissen, wieviel Eis für die Kühlung der Medikamente benötigt wird! Sonst tritt der Fall des Gefrierens ein und alles ist bzw. war für die Katz.

Ankunft Kanada


Endlich war es soweit und die Reise ging weiter über Land…
Unser Transporter aus Österreich hatte die lange Reise mit dem Schiff über den großen Teich auch geschafft. Ja, Sie lesen richtig! Wir hatten einen speziell umgebauten Transporter für diese Reise verschiffen lassen. Nun, genau dies macht man auch wahrscheinlich nur einmal im Leben. „Und ich Bechti war mitten drin!“
Ich hatte einen Kühlschrank für die Medikamente. Ein ausgeklügeltes Energiesystem brachte uns für diese Reise den nötigen Strom für die Kühlung der Medikamente.
Der Grenzübergang von Kanada in die USA verlief ohne Probleme und keiner wollte die Papiere der Medikamente sehen. Das Auto wurde von der Zollpolizei ohne unser Beisein überprüft.
Jetzt war ich in den Vereinigten Staaten von Amerika und ich konnte es kaum glauben.
Leider hatten wir nur 12 Tage für die Fahrt nach Tennessee und so verbrachten wir unsere Nächte nicht nur am Campingplatz. Empfehlenswert ist es bei Walmart am Parkplatz. Walmart ist eine große Lebensmittelkette und erlaubt das freie Parken für Fahrzeuge über Nacht - zusätzlich gibt es noch freies WiFi. Ein Handicap war das lange Sitzen beim Fahren. Wann immer ich konnte, machte ich meine Übungen gegen die Steifigkeit oder Spaziergänge vor dem Schlafen gehen.
An die Essenskultur musste ich mich gewöhnen – sehr viel Frittiertes. Den besten Burger gibt es jedoch bei PAL´S. In den Lebensmittelgeschäften gibt es wesentlich größere Verpackungsgrößen als bei uns – z.B. Frühstücks-Ceralien so groß wie Hundefuttersäcke. That´s American life!

Boston


Entlang der Ostküste gibt es so viele Sehenswürdigkeiten oder tolle Städte. Eine Metropole musste ich besuchen – es war Boston.
Eine wunderschöne und vor allem saubere Stadt mit freundlichen Leuten! Diese Stadt ist ein Besuch wert. Vor allem gibt es sehr viele Rad- und Gehwege – das ist nicht in jeder US-Stadt vorzufinden.
Die Fahrt durch New York bei Nacht und die Fahrt von Delaware nach Virginia – Norfolk waren sehr beeindruckend. Über die Chesapeake Bay Bridge-Tunnel – ist mit 37 km Länge eine der größten Brücke-Tunnel-Bauten der Welt. In Norfolk ist auch die größte Marinebasis der Welt: Naval Station der US-Marine.

Johnson City´s oldest house

Johnson City in Tennessee klingt wie ein Ort in einem Western Movie. Ich fuhr auch durch Bluff City. Da konnte ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen.

Mein erster Arztbesuch war schon im ersten Monat : Zahnentzündung inklusive Zahnentfernung beim Dentist. Die Kosten beliefen sich auf € 300,- mit Nachbehandlung.
Die regelmäßige Blutuntersuchung bei einer Biologica Behandlung machte ich bei Quest Diagnostics. Quest Diagnostics ist ein weltweit führender Anbieter von diagnostischen Informationen. Auf der Website kann man ohne ärztliche Überweisung sich einen Bluttest selber online zusammenstellen. Per Mail bekommt man den Termin bestätigt. Hin gehen und fertig – so einfach geht es in den USA. Die Preise sind voll in Ordnung. Ich bezahlte US$ 85,- und bekam von der ÖGK € 20,- zurück.


Eine Episode muss ich euch noch erzählen:
Nachdem der Zahn raus war und ich mich nicht wirklich an das Chlorwasser im Appartement gewöhnt habe, bekam ich tägliche Schweißausbrüche. Mein Nervenkostüm löste sich ein wenig auf und ich brauchte eine Lösung für meinen Zustand. In Johnson City lernte ich ein paar ältere deutsche Damen kennen. Sie waren zwischen 79 und 83 Jahren und Top fit. Bei einem Gespräch klagte ich über mein Leiden und da sagte Edda: „No problem honey. I´ve the answer!“ Nächsten Tag bekam ich von ihr eine Hormonsalbe, die sie von ihrem Doc geholt hat. Sie lesen richtig: Edda nahm mit 83 Jahren noch Hormone um FIT zu bleiben. Der Wahnsinn schlecht hin – doch mir hat es zu diesem Zeitpunkt richtig geholfen.

Rockfalltrail

Zusammenfassend war es immer wichtig auf meinen Körper zu hören und in körperlicher Bewegung zu bleiben.
Überall, wirklich überall wird man mit Essen konfrontiert. Ich habe keinen Ort gefunden, der nicht ohne eine „Futterstelle“ auskam. Diese Verlockungen sollte man im Griff haben – Zucker, Salz und Fett!!!

Dieses Berufs-Abenteuer wurde frühzeitig durch einen Lockdown beendet und die anschließende Reise nach Florida und Texas nach Projektende wurde nur verschoben…

Mein Selbstvertrauen in mich hat sich verstärkt und wenn die Schmerzen oder die schlechten Tage wiederkommen, dann sehe ich bewusst nach Vorne!


https://www.questdiagnostics.com/

Verfasser - the traveller